Wir haben Sonntag, und der mensch spaziert durch den Wald. Nicht zum Wandern, sondern einfach nur zum Durch-den-Wald-Laufen. Um bei Mutter Natur zu sein. Und um Pilze zu suchen. Vorsätzlich, mit Korb und Messer und hochmotiviert. In einem Wald, in dem ich nie zuvor Pilze gesucht habe. Und das auch nie wieder tun werde, denn das Ergebnis ist niederschmetternd. Die Beute lässt sich an zwei Fingern abzählen, kurz gesagt: Es ist ein Skandal. Ich war noch nie zuvor in einem Wald mit so wenigen, essbaren Pilzen. Es ist zum Haare raufen!
Der Gründe für dieses Dilemma sind sicher vielschichtig. Allerdings habe ich auch noch nie Pilze gefunden, wenn ich vorsätzlich danach gesucht habe. In Zukunft wird das also unauffällig geschehen, so wie immer. Einfach durch den Wald spazieren, ein Liedchen pfeifend, unbekümmert und mit keinerlei Ausstattung. So klappt das immer, zumeist jedenfalls. Und dergestalt, dass man gar nicht mehr weiß, wohin mit all den schönen Steinpilzen, Maronen und was weiß denn ich … Der Zweipilzwald, so wird er zukünftig bei uns heißen, bleibt dabei außen vor – bis an das Ende aller Zeiten.
Als absehbar war, dass das heute nichts wird, habe ich das nicht vorhandene Pilzgedöns ignoriert und Dinge fotografiert. Denn im Wald ist es auch ohne Pilze schön, wir wissen das. Meine Hoffnung auf eine möglichst spektakuläre Fliegenpilz-Kolonie hat sich allerdings auch nicht erfüllt – es fand sich nicht ein einziger Fliegenpilz in diesem Wald. Nun ja.
Irgendwann merkte ich, dass ich auch noch (zum x-ten Male!) meinen Objektivdeckel verloren hatte und fuhr frustriert nach Hause.
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