Der Schluckenauer Zipfel, auch Böhmisches Niederland genannt, war für mich Neuland. Zumindest bis zum gestrigen Sonntag, an welchem wir eine schöne Runde in der malerischen Landschaft gegangen sind. Es folgt die Tourbeschreibung – in wenigen Worten und 18 Bildern.
Das Auto am Natinalpark-Bahnhof Bad Schandau abstellen (P+R). Dort den Triebwagen der U28 besteigen und nach Horní Poustevna fahren. Unterwegs sechs Tunnel. „Bedarfshalt. Zum Aussteigen bitte jetzt Haltewunschtaste betätigen.“ Wir wandern mit der Markierung „Blauer Strich“ nach Lobendava. Zuerst Feldweg, dann kaum befahrene Straße. In Lobendava ankommen. Das Dorf: schicke Häuschen neben Ruinen. Wenige Menschen, etwa die Hälfte grüßt freundlich zurück. An der Buswendeschleife nach der Markierung „Grüner Strich“ schauen und dieser folgen. Sachter Anstieg hinauf zum Annaberg (429 m).
Auf dem Gipfel eine Kapelle mit Kreuzweg. 13 Stelen mit dem Leidensweg Christi, alles arg verwittert und kaum noch lesbar. Dazu einige Skulpturen, für deren Erhalt um Spenden gebeten wird. Das Schönste jedoch ist der Ausblick. Malerische Hügelzüge prägen das Landschaftsbild. Kurze Rast. Hitze. Ein Auto (deutsches Kennzeichen) mit einer Handvoll Senioren, alle sichtlich bewegt. Wir gehen die Straße hinunter und nehmen gleich den ersten Waldweg links. Dann quer über die Wiese. Wieder auf den „Blauen Strich“ treffen und dem Pfad nach rechts folgen. Dieser ist kaum erkennbar in der hochgewachsenen Wiese, also Obacht geben. Gluthitze im offenen Land. Pitschnasse Schuhe im feuchten Gras. Dann endlich im Wald. Bald findet sich linker Hand der kurze Aufstieg zum Joachimsberg (485 m).

Ein bewaldeter Gipfel. Kein Ausblick. Auch hier eine Kapelle mit Kreuzweg. Alles verwahrlost und zerstört. Der Kreuzweg ist mit relativ neuen Holztafeln nachgestellt. Wir folgen dem „Blauen Strich“ hinunter nach Lipova (Hainspach). Die Schlossruine mit dem Teich. „U Pytláka“. „Zum Räuber“. Eine Einkehr. Die Hitze fast unerträglich, es wird zunehmend schwül. Das Bier läuft. Ein eingelegter Hermelin. Ein zweites Bier. Keine Wanderer außer uns. Dafür ab und an ein Radfahrer. Aufbruch. Eine kleine dunkle Wolke, drei Regentropfen.
Der Weg zum Haltepunkt Lipova u Sluknova. Noch zwanzig Minuten bis zur Abfahrt. Acht Menschen werden zusteigen. Gluthitze, immer noch. Der Zug ist pünktlich. Air Conditioning. Entspannen nach einer kurzweiligen und schönen Wanderung (nach dieser Vorlage).
Wegstrecke: ca. 13 – 14 km.
Zeitdauer: vier bis fünf Std. mit Einkehr.
Mögliche Einkehr: „U Pytláka“ („Zum Räuber“) in Lipova (Hainspach). Bier kommt schnell, Essen schmeckt, braucht aber Zeit.
Hinweis: eine Wanderkarte muss sein. Ich empfehle die Wander- und Radwanderkarte „Sebnitz und Umgebung“ (Herausgeber: SACHSEN KARTOGRAPHIE GmbH Dresden).
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