Strömkarlen ist der Name eines Wassergeistes, der in den Flüssen Schwedens wohnt und mit den bezaubernden Klängen seiner Fiedel unbedarfte Wanderer in die Fluten lockt. Und nach eben diesem hat sich vor etwas mehr als 14 Jahren ein musizierendes Quartett aus Dresden benannt, welches sich über die Zeit um die Hege und Pflege des nordischen Folk verdient gemacht hat. Zuletzt fanden die Musiker in der Vertonung der gemeinhin als „Edda“ bekannten altisländischen Versdichtung über die Götter und Helden des Nordens ein ebenso inspirierendes wie anspruchsvolles Betätigungsfeld, das sie seither mit Kreativität, Hingabe und Erfolg „beackern“.
Wir haben sie vor Jahren mehrfach live erleben dürfen (dazumal noch mit Stefan Johansson, der anno 2016 in seine Nordschwedische Heimat zurückgekehrt ist), und waren stets aufs Neue begeistert. Die oft mystisch getragene, bisweilen auch rhythmisch treibende Musik (wir lauschten der Geige, der Gitarre, der Flöte und der Nyckelharpa, dem Kontrabass und der Drehleier) fasziniert zur Gänze. Im Grunde ist es ein wohlgefälliges Gewand aus skandinavisch und keltisch geprägtem Folk, gelegentlich anklingenden Rockelementen, Klassik und Weltmusik, das unsere Ohren erfreut. Und die Texte, ganz wichtig, werden meist in altisländisch vorgetragen (oder in norwegisch, gestern zumindest in einem Song, es fiel mir sofort auf).
Wir hatten also das ausgesprochene Vergnügen, die Band wieder einmal live erleben zu dürfen. Und das an einem ganz besonderen Ort – tief unten im Berge nämlich, direkt am unterirdischen See im Mutter-Gottes-Lager im Besucherbergwerk „Marie Louise Stolln“.
Ich fasse mich kurz: Es war ein Fest für die Sinne. Die besondere, nach meinem Empfinden ausgezeichnete Akustik untertage, das sparsame Licht und die Herzlichkeit seitens der Veranstalter und natürlich der Musiker:innen machten diesen Abend zu etwas Außergewöhnlichem. Dem Vernehmen nach war es gar ein Jubiläum, sprich das 20. Konzert in Folge, an welchem wir teilhaben durften. Wir applaudierten lange und gern.
PS: Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Umstand, dass sich im Anschluss an den Applaus alle bei der Kapelle mit dem gemeinsam gesungenen Steigerlied bedankten (wir waren im Bergwerk, Glück auf!), erwähnen sollte. Mal sehen, ich überlege noch.
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