Die Burgruine Blankenstein (Hrad Blansko) war das Ziel unserer Wanderung am vergangenen Feiertag, sprich am Reformationstag, welche uns uns in das Böhmische Mittelgebirge führte. Wie fast immer an diesem Tag im Jahr waren wir Teil einer größeren Gruppe, die sich so nur einmal im Jahr sieht. Dem entsprechend wurde den ganzen Tag geschwatzt und geplaudert, dass es seine Freude hatte. Und das war auch gut so.
Wir sind mit dem Zug gefahren, von Dresden bis Ústí nad Labem und mit Zustieg in Pirna. In Usti angekommen nahmen wir den Oberleitungsbus und fuhren an den Stadtrand. Erstes Ziel war dann das Schloß Krásné Březno (deutsch Schönpriesen), und wir genossen die Sonne im Park, die endlich dem fiesen und bitterkalten Nebel auf die Sprünge half.
Alsbald ließen wir dann die letzten Häuser von Usti hinter uns, betraten den Wald und erklommen auf schmalem Pfad das Höllental. Dieses führt zum romantisch gelegenen Höllentalwasserfall, der nur wenig Wasser führte, aber dennoch reizvoll anzuschauen ist. Jeder durfte sein Foto machen und weiter ging es, nun doch etwas sportlich und leider nicht ganz ohne Blessuren, den Hang hinauf und in den nächsten Weiher hinein.
Die Landschaft ist geprägt von zahlreichen, mit farbenfrohen Laubwäldern geschmückten Bergen, welche wir im steten Auf und Ab eroberten. Gerastet wurde auch, zwischenzeitlich und mit Genuss, bei allerliebstem Sonnenschein und inmitten der Natur. Nächster Höhepunkt war dann die besagte Burgruine Blankenstein (Hrad Blansko), welche es in einem letzten, schweißtreibenden Anstieg zu nehmen galt.
Diese wurde bereits zum Anfang des 17. Jahrhunderts verlassen, heute sind nur noch größere Teile der mächtigen Außenmauern erhalten – doch immerhin. Malerisch auf der Spitze einer Bergkuppe gelegen bietet sie beste Ausblicke auf das Umland – der Besuch lohnt daher unbedingt und ja, es ist auch schön einsam dort oben, denn der Aufstieg ist schon mit Mühe verbunden.
Der dann folgende Abstieg ins Elbtal war ein Leichtes und mehr als verdient. Langweilig wurde es auch nicht, da noch ein kleines Schmankerl am Wegesrand wartete – unterhalb von Mirov ist ein kleiner Klettergarten gelegen, sehr gepflegt und bestens für Anfänger und Menschen Ü50 geeignet. Wir hatten Spaß und niemand kam zu Schaden.
Im Elbtal, genau in Neštědice (Nestersitz), endete diese schöne, höchst angenehme Wanderung (komoot). Wir kehrten kurz ein und nahmen nach kurzer, notwendiger Phase der Regeneration den nächsten Zug. Da war es schon finster, und mit Umstieg in Děčín und Schandau brauchte es ein Weilchen länger als am Morgen, um dann müde, aber höchst zufrieden in die alte Stadt zurückzukehren.
Schreibe einen Kommentar