Ein Wüstenkaff, tief im Süwesten der USA. In einem kleinen Haus lebt Lucky und genießt die Freiheit des Alters. Der agile Senior pflegt seine Rituale: Am Morgen Yoga-Übungen und ein Glas Milch, dann werden Kippen gekauft und anschließend Quizsendungen im Fernsehen geguckt. Abends trinkt er in seiner Stammbar eine Bloody Mary – mit skurrilen Typen wie Howard (David Lynch!), dessen einhundertjährige Schildkröte Roosevelt heißt und leider abgehauen ist.
Lucky lebt alleine, ist aber nicht einsam. Er ist ein Einzelgänger, der an nichts glaubt und stets die ungeschönte Wahrheit benennt. Nach einem Schwächeanfall beginnt er, über das nahende Lebensende nachzudenken. Verblüfft wird sich der alte Mann seiner Vergänglichkeit bewusst. Zeit dem Leben noch einmal auf den Zahn zu fühlen …
John Carroll Lynch hat mit „Lucky“ nicht nur einen überaus bemerkenswerten Debütfilm vorgelegt, sondern auch Harry Dean Stanton, dem König der Nebenrolle, eine liebevolle Würdigung zuteil werden lassen. Stanton spielte in seinem letzten Film mit 90 Jahren erst seine zweite Hauptrolle – die Figur des Lucky (die erste spielte er in „Paris, Texas“ für Wim Wenders). Und er macht das ganz bravourös, spielt ja quasi sich selbst (diverse Details weisen biographische Elemente auf).
Die Teilnahme an der Premiere dieses wunderschönen Films, in dem es gleichermaßen um nichts und alles geht, war Stanton leider nicht mehr vergönnt – er starb am 15. September 2017.
Verweis: Lucky (Filmwebsite)
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