Der gestrige Freitag führte mich in die (nicht immer) einsamen Gründe im Wehlener Gebiet. Von Pirna mit der S-Bahn nach Wehlen, mit der Fähre über den Fluss und dann schnell die unüberhörbare Menge der Ausflügler hinter sich lassen. Ich lief zunächst die Elbpromenade und dann hinauf Richtung Schwarzberggrund, bog am Hang jedoch nach rechts ab und lief den Weg weiter Richtung Weiße Brüche. Ohne spürbare Höhenunterschiede führt der Pfad entlang der alten Steinbrüche durch dichten Wald. Rechter Hand sind ab und an Grundstücke mit ehemaligen Steinbruch-Hütten zu sehen, die sich heute in privater Hand befinden – jedoch oftmals einen verwahrlosten Eindruck machen.
Dann geht es links hinauf in den Griesgrund. Der als Bergpfad ausgewiesene Weg führt durch den wild-romantischen Grund und ist schon ein wenig anspruchsvoll (im sportlichen Sinne). Er gehört mit zu den Stillen Brüchen, die ihrem Namen alle Ehre machen – indem sie von den touristisch orientierten Menschenmengen kaum wahrgenommen und nur von wenigen begangen werden. Nach steilem Schlussaufstieg langt man schließlich – unweit des Steinernen Tisches – auf dem Hauptwanderweg an. Nach kurzem Verschnaufen ging es weiter Richtung Höllengrund, diesen hinab und schließlich in den Kohlgrund hinein. Ich erlief ihn bis zum Bruno-Barthel-Weg (gelbe Markierung), bog linker Hand in diesen ein und kam so direkt zum Kluftsteig. Über ausgetretene Holz- und Sandsteinstufen ging es dann in den Uttewalder Grund hinunter. Mein Weg führte weiter durch das Uttewalder Felsentor zum Gasthaus „Waldidylle“ – es wurde Zeit für eine kurze Rast.
Die Einkehr dort kann ich durchaus empfehlen, denn es gibt Fassbier und wohlschmeckende Hausmannskost zu fairen Preisen – wie es sich für eine ordentliche Wald- und Wanderwirtschaft auch gehört.
Nun lief der mensch nicht direkt nach Wehlen hinunter, sondern unternahm noch den Abstecher zum Teufelsgrund. Teufelskammer, Teufelsschlüchte und Heringshöhle kannte ich bis dato noch nicht, und diese zusätzliche Runde ist schnell erlaufen. Die Höhle (eine Einsturzhöhle) gilt es natürlich zu durchsteigen (Korrektekotelettenkollegen kostet so etwas ein Lächeln) und den im Sandstein eingeritzten Fisch zu entdecken … Überhaupt ist der Abstieg durch die Teufelsschlüchte kurzweilig und spannend – ihr solltet euch das also gönnen, wenn ihr einmal in der Gegend seid.
Ich bin dann nicht den langweiligen Latschweg nach Wehlen hinuntergelaufen, sondern den langweiligen Latschweg hinauf zum Steinrücken gegangen. Somit hatte ich von der Kante und der Burgruine noch einige sehr schöne Blicke auf das Elbtal und auf Wehlen. Im ganzen habe ich drei Stunden für diese geschätzte Zehn-Kilometer-Runde benötigt (inklusive Einkehr). Da sie überwiegend durch dichten Wald und kühle Gründe führt ist sie für heiße Sommertage eine gute Empfehlung.
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