Im Bielatal lässt es sich vortrefflich wandern. Wenigstens einmal im Jahr gilt es dort umherzustreifen – das passt zu jeder Jahreszeit. Mit immerhin 239 Gipfeln gilt es zudem als das größte Klettergebiet in der Sächsischen Schweiz. Man ist dort also nur selten alleine und die wenigen Parkplätze sind, zumal an solch sonnigen Tagen wie dem gestrigen, schnell gefüllt. Die frühe Anreise macht also Sinn.
Der Startpunkt meiner Runde fand sich an der Schweizermühle bei Rosenthal. Zuerst oben im Wald, später dann auf halber Höhe folgte ich dem Talverlauf gen Süden. Erster Höhepunkt war die Kanzelsteinaussicht mit ihrem schönen Blick auf den Kanzelturm und über das Tal. Oberhalb diverser Kletterfelsen ging es dann weiter bis zum Großvaterstuhl. Hinsetzen und in die Ferne gucken – das ist dort Pflichtprogramm (gleich neben diesem liebevoll gestaltetem Sitzmöbel gibt noch einen zweiten Aussichtspunkt).
Weiter führte der Weg gen Süden. Zu Füßen diverser Felsgruppen und Klettergipfel (Schwedenhöhle, Eisloch, Verlassene Wand, Lochstein) lief der mensch durch die Natur. Blauer Himmel, Sonnenschein und angenehme Temperaturen – das letzte Erlebnis dieser Art ist schon ein Weilchen her.
Es folgte der Abstieg ins Tal. Mit kühnem Sprung (erstklassige Haltungsnoten!) setzte ich über die lustig dahin plätschernde Dürre Biele und folgte dem ausgewiesenen Weg Richtung Grenzplatte. Das Ansinnen, sich derselben dann über den einen oder anderen Pfad zu nähern, scheiterte. Der Wald ist dort flächenweise gefallen – Fichtenmikado ist das richtige Wort dafür. Da war kein Durchkommen. Ich kehrte um und blieb auf dem Bielegrundweg (dem im Übrigen auch der Forststeig folgt).
Der Aufstieg zur Grenzplatte war lang und schweißtreibend. Es folgte das Päuschen auf dem Plateau. Eine gute halbe Stunde auf der Sonnenbank und ins Böhmische schauen – das klappt dort oben ganz gut. Es ist ein ruhiger Ort, abgelegen und dicht bewaldet. Birken, Farne und Fichten. Die letzteren sehen so schlecht aus wie überall.
Zuerst auf breitem Forstweg (Wormsbergweg), später auf verschlungenen Pfaden lief ich zurück in das Tal. Nach einem kurzen Stopp an der Bennohöhle war es nicht mehr weit bis zur Straße an der Biela, derem Lauf ich ein kurzes Stück folgte. An den Herkulessäulen stieg ich ein letztes Mal auf. Und staunte ob des Trubels, der dort inzwischen herrschte. Wir haben Osterferien im Lande, natürlich.
Die detaillierte Runde findet sich wie immer bei komoot.
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