Der Mann gastierte jüngst in Dresden. Am vergangenen Dienstag also. Mit „Meister Yodas Ende“, und vor ausverkauftem Großem Haus. Ich hatte das ausgesprochene Vergnügen, dabei zu sein.
Ein Garderobenständer, drei Jacken und drei Alter Egos. Lothar Dombrowski, Oberstleutnant Sanftleben und der Rentner August (SPD). Georg Schramm verkörpert sie alle und erklärt uns die Welt. Spricht von Demenz und Pflege, von Mikrowellen-Kanonen, von Eigenblutvergießen und der arabischen Revolution. Und dass wir die Ehefrau doch besser daheim (was jetzt den Schrebergarten meint), an ihrem Lieblingsplatz zur ewigen Ruhe betten sollten.
Georg Schramm ist nicht nur einer der schärfsten Vertreter des politischen Kabaretts – er ist der Beste. Für mich, und für viele andere auch. Er ist so gut, dass ich ihn gerne als Bundespräsidenten hätte. Mindestens. Und einige andere auch.
Gelacht wurde auch an diesem Abend. Gelegentlich. Es blieb einem zu oft im Halse stecken, dieses unangemessen glückselige, aufatmende Gelächter. Alles nur Spass? Mitnichten. Zu bitter die Erläuterungen zu Politik und Wirtschaft, zu einfach der erklärte Zusammenhang von Macht und Markt. Das ist kein Kabarett mehr, das ist politische Aufklärung. Weghören geht gar nicht. Die drei Affen, Sie wissen schon. Für diejenigen, die es immer noch nicht begriffen haben. Und für uns, die wir schon bereit stehen, sowieso. Es riecht nach Aufstand, wenn Georg Schramm auftritt, und das ist gut so. Danke dafür.
Ihr solltet euch beeilen, wenn ihr diesen unseren Mann noch einmal live sehen wollt: Ende 2013 – mit seinem 25-jährigen Bühnenjubiläum – wird er seine Tournee als Solo-Kabarettist beenden. Termine finden sich hier.
Danach wird er König in diesem Land.
Hoffentlich.
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