Um gleich die Namen zu nennen, damit man weiß, worum es geht: der Arnstein (Ottendorfer Raubschloss, 334 m), der Kleinstein mit seiner Höhle und der Aussicht vom Gipfel, das Kleine Pohlshorn (417 m), das Große Pohlshorn (378 m) und der Große Teichstein (412 m). In dieser Reihenfolge und im steten Auf und ab. Am gestrigen Freitag, bei bestem Wetter und guter Laune.
Startpunkt der Runde war der kleine Parkplatz an der Buschmühle. Von der Straßenkreuzung führt der Wanderweg (gelber Strich) im Wald aufwärts. Der Reitsteig führt direkt zum Gipfel des Arnstein hinauf. Oben erwarten den Wanderer beste Aussichten, eine tiefe Zisterne und diverse Überbleibsel der einstigen Wehranlage.
Ich ging zum Hauptweg zurück und lief weiter Richtung Räumicht (roter Strich). Die Schwarze Schlucht links liegen lassend führt der Weg direkt zum Kleinstein. Es ist einige Jahre her, dass ich die herzförmige Kleinstein-Höhle gesehen habe. Sie ist ausgewiesen und nach fünfminütigem Aufstieg erreicht.
Auch hier eröffnen sich weite Blicke auf die Hintere Sächsische Schweiz. Dazu die Ruhe und wohltuende Einsamkeit. Am Wochenende sind neben dem Wandervolk diverse Seilschaften in diesen Felsen unterwegs. Einmal auf der Höhe sollte man sich auch den Aufstieg zur Gipfelaussicht gönnen. Der Weg, mit seinen Leitern und dem kleinen Felstunnel, ist kurzweilig und schnell erlaufen. Hernach folgte der Abstieg zum Hauptweg und ich lief weiter zur Räumichtmühle, die leider immer noch geschlossen ist.
Von der Mühle ging es auf der Straße ca. 100 m zurück und dann links die Mühlschlüchte steil hinauf (grüner Strich). Der Anstieg hat es in sich, um eine kurze Verschnaufpause kam ich oben nicht herum. Dann war auch der Abzweig zum Kleinen Pohlshorn bald erreicht, dessen Gipfel bewaldet ist und nur wenig Aussicht bietet. Aber rasten geht dort gut, ich musste mich setzen und den Rucksack plündern – ein Hungerast.
Gestärkt ging es dann weiter, zurück auf den Hauptweg und geradeaus in Richtung Großes Pohlshorn. Dessen bemerkenswert schöner Aussichtspunkt ist nach ca. 15 Minuten erreicht – man sollte sich etwas Ruhe gönnen und die Blicke über den Elbsandstein schweifen lassen.
Zum Abstieg folge ich dem Hinweg und wählte nach fünf Minuten den rechts abfallenden Dreisteigensteig. Dieser führte zunächst steil hinunter ins Kirnitzschtal. Die Brücke (Dreisteigensteg) galt es natürlich zu überqueren. Im klaren Bach habe ich Forellen gesehen – auch so ein Êrleben, das immer seltener wird.
Dann wurde es richtig sportlich, der Dreisteigensteig führt nämlich auf hohem Steigungsniveau hinauf zum Flügel E. Oben ist man dann gleich am Abzweig zum Großen Teichstein. Natürlich könnte man hier auch schon zur Buschmühle zurückgehen, wenn da nicht der Ehrgeiz und die Ausicht auf den fünften Gipfel wären.
Also kraxelte ich den besagten Stein auch noch hinauf, der Teichstein lohnt ja immer wieder. Oben war dann erstmal Sendepause, in der Sonne sitzen und gucken kann ich gut. Nach dem Abstieg ging es, vorbei am Forsthaus und dem Alten Zollhaus, ein Stück die Zschandstraße hinunter und dann über den Flügel E Richtung Buschmühle.
Der mensch hatte zugegebenermaßen runde Füße, als er endlich an der Wirtschaft anlangte. Bis hierhin und nicht weiter! Es folgte eine zünftige Einkehr, mit der weltbesten Forelle nach Buschmühlenart und einem dringend benötigtem isotonischen Getränk. Zum Ausgangspunkt der Wanderung waren es dann nur noch wenige Meter.
Notiz an mich: der mensch musste das erste Mal mit Brille essen. Ich saß wie ein blindes Huhn vor dem Fisch.
Im Fazit eine kurzweilige, aber auch anstrengende Runde. Man beachte bitte das Höhenprofil. Dafür wird man mit wunderschönen Aussichtsfelsen belohnt.
Karte: Rolf Böhm „Großer Zschand“
Mögliche Einkehr: Altes Zollhaus und die Buschmühle im Kirnitzschtal
Web: Aussichtsreich durch die Hintere Sächsische Schweiz – ich habe mich an dieser Vorlage orientiert.
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