Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Er ist wieder da

Wir erinnern uns an die Romanvorlage: im Sommer 2011, 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erwacht Adolf Hitler auf dem Gelände des ehemaligen Führerbunkers in Berlin. Er wirkt ein wenig ramponiert, riecht nach Benzin – scheint jedoch bei bester Gesundheit. Für seine „Wiedergeburt“ gibt es keine Erklärung. Hitler sieht sich nun allerdings mit einem ganz anderen Deutschland konfrontiert, das seiner Ideologie entgegensteht und ihm daher auch nicht sonderlich gefällt. Wie auch immer – der Gröfaz arrangiert sich schnell mit der neuen Situation. Ein Kioskbesitzer – der ihn (wie alle anderen auch) für einen genialen Führer-Imitator hält – gewährt ihm einstweilen Unterschlupf. Hitler beliest sich und stellt sich schnell der aktuellen Debatte. Er wird von den Medien entdeckt und es dauert nicht lange bis klar wird: die Menschen hören ihm durchaus gerne zu.

David Wnendts Verfilmung des Bestsellers von Timur Vermes läuft nun schon seit einigen Tagen in den Kinos. Ich habe sie mir am Wochenende angesehen und spreche hiermit eine ausdrückliche Anschauempfehlung aus. Es sei hiermit erwähnt, dass mir der Film um einiges mehr gefällt als der ihm zugrunde liegende Roman. Diverse Abweichungen von der Vorlage verhelfen der Story zu mehr Brisanz und Aktualität. Auch der im Buch für mich nur schlecht ertragbare Fokus auf Medienrummel und TV Industrie wird in der Verfilmung auf ein angenehmes Maß reduziert. Des Weiteren bemerkenswert: einige der im Stil einer Dokumentation gedrehten Szenen sind echt – das „Besorgte-Bürger-Pack“ und andere „patriotische“ Vollpfosten werden exzellent vorgeführt. Zudem gefällt mir Oliver Masucci in der Rolle Hitlers ganz ausgezeichnet …

Last but not least: der Film erhielt von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat „besonders wertvoll“ – und das mit Recht.

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