Auszuschreiten galt es, mittendrin bei Mutter Natur, der dienstfreie Tag musste dafür genutzt werden. Denn daran mangelte es zuletzt. Oelsen war anvisiert, das Dorf liegt landschaftlich sehr schön und ist weit abgelegen. Wer Ruhe sucht ist da oben gut aufgehoben. Ich bin dort auf bekannten Wegen gelaufen, sprich alle schon mehrfach gegangen, aber eben noch nicht in dieser Konstellation. Wohlan!
Startpunkt war der kleine Wanderparkplatz, ganz oben an der Oelsener Straße. Es ging ein Stück zurück in den Ort und dann links auf den Lappenbusch-Weg. Auf diesem lässt sich gut spazieren – er führt gemächlich in das Gottleubatal hinunter.
Dort, wo einst die Siedlung Oelsengrund stand, trifft man auf das seicht dahin fließende Wasser der Gottleuba. Viel ist von dem einstigen Weiler nicht mehr zu sehen, lediglich die Ruine des Spritzenhauses (ein Foto) und die noch stehenden Wände der alten Meiselmühle (ein Foto) legen heute noch Zeugnis ab.
Ich lief weiter im Tal hinauf, querte die Nasengrundbrücke und hielt dann, immer geradeaus, auf die grüne Grenze am Fischbach (einer der Quellflüsse der Gottleuba) zu. Über die schon bekannte, immer noch marode Brücke am Alten Schönwalder Weg ging es, vorbei an der Ruine der verwunschenen, immer noch namenlosen alten Kapelle (ein Foto), steil hinauf zu den Bergwiesen am Sattelberg. Dieser blieb dieses Mal rechts liegen, er muss ja nicht immer erklommen werden. Vorbei am Schwarzen Kreuz führte der Weg dann quer durch die Wiesen (einem alten Fahrweg folgend und die Grenze wieder überschreitend) zurück zum Startpunkt nach Oelsen (komoot).
Was schön war: die Abgeschiedenheit, die Ruhe und kein Mensch weit und breit. Dazu das kühlende Lüftchen auf den Höhen. Ich sah einen stattlichen Rehbock (auf zehn Meter), einen Hasen, mehrere Blindschleichen und eine tote Maus.
Nicht so schön: die hohe Luftfeuchtigkeit im Tal. Und dort, wo in den Wiesen kein Windhauch weht, haben die aggressiv agierenden Stechfliegen das Sagen.
Gelegentlich gilt es auch Obacht zu geben, denn die wenig begangenen Wege sind ab und an nur noch schlecht zu erkennen. Mitunter steht das Gras mannshoch auf den Wiesen.
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