Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Dig, Dag, Digedag

Das nenne ich eine Erfolgsgeschichte: 223 Hefte in zwei Jahrzehnten (1955 – 1975), und obwohl die Auflage monatlich mehr als 600.000 Stück betrug, konnte die Nachfrage nie wirklich erfüllt werden. Die Digedags waren auch für mich ein Teil meiner Kindheit – unvergessen die oft vergebliche Hoffnung auf ein Heft am Kiosk, und als dann endlich das Abonnement bestand, waren die drei Kobolde beinahe schon Geschichte.

Johannes Hegenbarth alias Hannes Hegen, seines Zeichens der Schöpfer der DDR-Comic-Zeitschrift Mosaik, ist am 8. November im Alter von 89 Jahren in Berlin verstorben. Anlass für mich, die längst anvisierte Sonderausstellung zum Thema im Dresdner Verkehrsmuseum zu besuchen.

Wir wissen: es gab insgesamt sieben große Serien mit den Digedags – von den frühen Abenteuern im Weltraum und im Alten Rom bis zu den Orient-Geschichten und natürlich dem unvergessenen Ritter Runkel.

Ein Ritter, welcher kämpfen soll, schlägt sich zuvor den Magen voll.

Die Ausstellung erwähnt all diese Episoden und geht zudem auf die Entstehungsgeschichte und den Erfinder der Bildgeschichten ein. Ausführlich wird die Produktion des Heftes beschrieben – von der ersten Skizze bis zum fertigen Heft. Anhand von Originalzeichnungen, diversen Entwürfen, Vorlagen und Modellen wird die anhaltende Faszination des „Mosaiks“ spürbar – die überwiegend älteren Besucher_innen standen gestern zum Teil dicht gedrängt vor den Auslagen. Wichtig zudem: das Ende der Digedags. Wie genau kam es zum Bruch mit dem damaligen Verlag Junge Welt, und was wurde aus den Plagiatsvorwürfen Hannes Hegens gegenüber den Abrafaxen? All diese Fragen werden in der kleinen Ausstellung, zum Teil anhand von Original-Dokumenten, umfassend beantwortet …

Bis zum ersten März ist sie noch in Dresden zu sehen, immer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt sieben Euro und gilt für das komplette Museum (ich habe mir gestern zusätzlich die historische Zweirad-Ausstellung (mit und ohne Motor!) angesehen – ein Muss für jeden technikaffinen Menschen unserer Zeit). Der Besuch lohnt sich definitiv.

5 Antworten zu „Dig, Dag, Digedag“

  1. weisst du wo ich mein erstes mosaik bekommen habe (nr. 146 übrrigens) – in pirna an der breiten strasse wo jetzt die schafe bekleidet sind ;) – der kiosk hatte eigentlich schon zu, aber der verkäufer hat noch hinten zur tür raus eine ausnahme gemacht. muss ende der 60er gewesen sein und ich war bei meinem onkel zu besuch…

    1. Sehr schön! Das muss ein sehr freundlicher Mann gewesen sein. :)

  2. ps – danach hatte ich fast alle bis sie abrafaxe kamen… (eigentlich müssten die noch irgendwo…)

    1. Ich habe die Tage auch gesucht und vorerst nichts gefunden. :(

  3. hab noch nicht gesucht ;)

Schreibe einen Kommentar zu derbaum Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert