Seit gestern gilt es vor der Frauenkirche zu Dresden eine eindrucksvolle Ansammlung garstiger Wolfsmenschen zu betrachten. Das ist nun leider als solches (wenn man so will und mit Blick auf die allmontäglichen Aufmärsche nicht integrationswilliger und intoleranter Dresdner Außenseiter) nichts Neues – eher trauriger Alltag – steht hier und jetzt jedoch für ein interessantes Kunstprojekt, das morgen offiziell eröffnet wird.
Mit der Aufstellung von 66 „Wolfsmenschen“ will der Künstler Rainer Polka ein Zeichen gegen die rechte Pegida-Bewegung setzen.
In Dresden heulen die Wölfe. Dort wo sonst die ausländerfeindliche Bewegung PEGIDA gegen Flüchtlinge und Staat hetzt, steht ab dem 16. März 2016 ein riesiges Wolfsrudel. Die Wölfe stehen symbolisch für Hasser, Brandsatz-Werfer, Neo-Nazis, wütende Pegidisten und AFDler, die auf Flüchtlinge schießen wollen.
Neben den bis zu zwei Meter hohen und in Metall gegossenen Wölfen, die bereits gestern auf reges Interesse der Menschen vor Ort stießen, sollen Informationstafeln zu Diskussionen über Rassismus aufrufen. Zudem verspricht der Künstler, während der Ausstellung fast durchgängig anwesend zu sein und „tausende Gespräche“ zu führen.
Ein durchaus lobenswertes Projekt, dem Achtung und Wohlwollen gebührt. Dazu die Hoffnung, dass Künstler und Ensemble von Ungemach verschont bleiben mögen und gemeinsam weiter durch die Republik fahren können. [highlight]Bis zum 23.03.2016[/highlight] ist die Ausstellung in Dresden zu sehen, danach soll sie als Wanderausstellung auch in alle anderen Bundeshauptstädte reisen.
Weiterführende Verweise:
- Die Wölfe sind zurück – die offizielle Ausstellungsseite
- Ein dreiminütiges Interview mit dem Künstler Rainer Polka (via)
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