Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Die Hochebenen um Moldava

Nach einigen Wochen der Abstinenz ist der mensch nun wieder in heimischen Gefilden unterwegs. Heute lockte uns der Erzgebirgskamm – die karge Landschaft besticht immer wieder mit ihrem ganz besonderen Reiz.

Unsere Wanderung begannen wir am ehemaligen Bahnhof Hermsdorf-Rehefeld. Schienen sind dort keine mehr zu finden, jedoch wird der alte Bahndamm gepflegt und dient als Wanderweg sowie im Winter als Loipe. Die ehemalige Bahnlinie diente vor allem dem Transport von Braunkohle aus dem Böhmischen Becken zur Hüttenindustrie von Freiberg. Nach 1945 wurden die Gleise auf deutscher Seite demontiert – im Tschechischen existiert die Bahnlinie jedoch weiterhin – sie wurde in den 90ern gar als ein Technisches Denkmal unter Schutz gestellt.

Den Grenzübergang Neurehefeld/Moldawa ließen wir – mit all seinen Merkwürdigkeiten – alsbald hinter uns. Weiter ging es durch die karge, oftmals an eine Grassteppe erinnernde Hochebene bis in die Siedlung Moldawa hinein – eines dieser für Böhmen so typischen Dörfer, einsam und malerisch in einer Senke gelegen.

Bemerkenswert: im Gegensatz zu vielen anderen, ehemals deutschen Siedlungen ist dieser Ort noch in Teilen erhalten. Zudem wurde hier im vergangenen Jahrhundert dem Fluorit-Abbau nachgegangen, einem Mineral, das unter anderem bei der Stahlschmelze und in der Glas- und Keramikindustrie Verwendung findet. Wer mag, kann auf der noch existierenden Halde vor Ort nach fluorithaltigem Gestein suchen …

Im ausgedehnten Bogen liefen wir letztlich – unterhalb und nahe dem schon beschriebenen, alten Bahndamm nach Neuhermsdorf zurück. Einschließlich einer Rast haben wir gute vier Stunden für die Runde (ca. 13km) benötigt.

PS: StammleserInnen werden es bereits ahnen: auch diese Runde sind wir auf Empfehlung des Rölke – Wander- und Naturführers „Osterzgebirge“ – der überhaupt und sowieso der Beste seiner Art ist – gegangen.

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