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Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Der Tanne geht es an den Kragen

In dieser Woche ist damit begonnen worden, Teile des ehemaligen Pirnaer Kulturhauses „Tanne“ an der Bergstraße abzureißen. Mit spielerischer Leichtigkeit verrichtet der gelbe Bagger sein Werk, drückt die Wände ein und schaufelt Schuttberge mannshoch. Die Arbeiter gehen behutsam zu Werke, um das denkmalgeschützte Kopfgebäude des Baukomplexes nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.

Blick in das ehemalige Bühnenhaus der „Tannensäle“

Inzwischen sind das rückwärtige Gebäude und das Bühnenhaus – bis auf die straßenseitige Fassade – weitgehend Vergangenheit. Hier soll ein Neubau entstehen, in den der Eigentümer Sven Hildebrandt einziehen will. Der freiberufliche Bausachverständige aus Pirna hatte im Frühjahr 2016 das geschichtsträchtige Haus von der Stadt mit dem Ziel erworben, das Objekt zu einem Wohnhaus umbauen (Kaufpreis: 30 000 Euro). Dabei soll die Fassade des Gebäudeensembles zur Bergstraße und zum Tischerplatz hin, ebenso wie der einstige Saal, erhalten bleiben. Sven Hildebrandt war dazumal der einzige Interessent mit Kaufangebot und Nutzungskonzept, als die Stadt die vom Abriss bedrohten „Tannensäle“ zum Verkauf anbot.

Mit dem Baugeschehen beginnt nun ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte der „Tanne“. Dem Vernehmen nach soll das Gebäude im Sommer 2018 bezugsfertig sein. Der Bereich der ehemaligen Gaststätte im Erdgeschoss wird zwei Gewerbeeinheiten aufnehmen, darüber werden vier Wohnungen von 90 bis 160 Quadratmetern Größe ausgebaut. (alles via SäZ)

3 Antworten zu „Der Tanne geht es an den Kragen“

  1. ist das das ehemalige hanno?

    1. Nein, das „Hanno“ als Jugendtreff findet sich oben an der Kurvenstraße Richtung Sonnenstein. Die „Tanne“ war in Pirna Ballsaal und Kulturhaus und ist gleich hier bei uns am Tischerplatz gelegen.

  2. Zur Erläuterung: Seit 1712 existiert der Gasthof „Grüne Tanne“ am Tischerplatz. Anfang des 20. Jahrhunderts verfügte er unter Gastwirt Oskar Pötschke über den größten Saal der Stadt. In der DDR als Kreiskulturhaus genutzt, war das Gebäude lange Zeit ein Ort festlicher Veranstaltungen und Konzerte. Im Jahr 2002 verkaufte der Landkreis die Tannensäle an privat und besiegelte damit ihren unaufhaltsamen Abstieg.

    (auch via SäZ)

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