Der Obere Fremdenweg

Der Obere Fremdenweg ist ein alter Pfad auf dem Kleinen Winterberg, der lange gesperrt war und erst kürzlich wieder freigegeben wurde. Er führt zu einem historischen Jagdpavillon, der anno 1818 als Ersatz für ein hölzernes Gebäude aus dem Jahre 1558 errichtet wurde. Bis dato war der Pavillon offiziell nur über einen Kletterweg erreichbar – wir waren allerdings noch nicht dort und haben ihn daher als eines unserer beiden gestrigen Ziele auserkoren.

Gestartet sind wir an der Felsenmühle im Kirnitzschtal. Durch den Kleinen Zschand ging es über die hölzerne Treppenanlage hinauf zum Kleinen Winterberg, um dann auf dem Unteren Fremdenweg – mit all seinen herrlichen Ausblicken – Richtung Reitsteig zu promenieren. Kurz bevor man auf den Reitsteig trifft steht rechter Hand eine Selbsthilfebox, an deren Seite ein grüner Pfeil die Richtung des Oberen Fremdenweges vorgibt.

Der Pfad führt zunächst durch Gehölz mit schlanken Birkenstämmen, später dann durch einen eindrucksvollen alten Buchenwald. Alsbald entdeckt man dann durch die Bäume den Pavillon, welcher schnell erreicht und erkundet ist.

Vor Ort erinnert eine Tafel an einen kapitalen Hirsch, der anno dazumal von der feigen Hand des feistesten aller sächsischen Bojaren (er und seinesgleichen mögen auf ewig in der Hölle schmoren!) fiel. Nun gut, ich denke, es genügt einmal im Leben dort gewesen zu sein – die Aussicht ist durch den dichten Wald auch nicht wirklich schön. Wir gingen zurück zum Reitsteig, wandten uns nach links und beschritten alsbald den Roßsteig.

Via Katzenstein, Goldsteinaussicht und Zeughaus liefen wir nun – in weitem Bogen und lockeren Schrittes – Richtung Buschmühle, unserem zweiten Tagesziel. Dort hatten wir Glück und fanden zwei Plätze in der urgemütlichen und zum Sonntag rappelvollen Gaststube. Ein Blick auf die Karte tat nicht not, denn in der Buschmühle gilt es stets die weltbeste, nach Buschmühlenart zubereitete Forelle zu ordern. Und diese war dann auch herzallerliebst – ein Bratfisch wie aus dem Bilderbuch.

Im Ganzen haben wir für diese schöne, lichte Runde von 14 Kilometern knappe 3,5 Stunden gebraucht. Reine Laufzeit – versteht sich, die Einkehr in der Mühle kam dann noch dazu.

Kommentare ( 0)

  1. Avatar von derbaum

    ich kenne diese runde aus den späten 70ern – damals konnteste noch besser guggn. eigentlich wollte ich genau das an meinem freien tag gestern machen – aber das wetter hat mich abgehalten.

    und das mit der forelle in der buschmühle kann ich nur bestätigen. das ist die weltbesteste (nicht mal ich selbst kann das so gut!)

    1. Avatar von Rappelsnut

      Ja, der Weg ist sehr populär in diesen Tagen … Und die Buschmühle auch – BIWAK sei Dank. 🙂

      PS: das Schöne in dieser Jahreszeit ist ja auch, dass man deutlich mehr von den Sandsteinen sieht als in der Vegetationsperiode. Ich staune immer wieder gerne.

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