Rappelsnut

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Das Weblog

  • Pirna zeigte Gesicht

    Pirna zeigte Gesicht und protestierte heute – lautstark und vernehmlich – gegen die Brandstifter-Tour der Sächsischen NPD mit Stopp in Pirna.

    Zeitgleich zur Kundgebung derselben am Dohnaischen Platz fand heute vor Ort ein Aktionstag für Menschlichkeit und das Recht auf Asyl statt, welcher von einem breiten Bündnis demokratischer Parteien und Initiativen (Linke, Grüne, DGB, der OB, AG Asylsuchende, Akubiz e. V., Aktion Zivilcourage e. V. und andere mehr) getragen wurde.

    Schön war es zu sehen, dass sich auch vermeintlich unbeteiligte Passant_innen dem Pfeifkonzert anschlossen – Pirna ist schließlich nicht Dresden – wo sich bereits gestern eine erfreulich große Anzahl von Protestierenden den Nazis entgegenstellte. Letztlich beendeten die Rechten ihre Veranstaltung dann eine Stunde eher als geplant – ein schöner Erfolg für die geschätzten 80 Demonstrant_innen vor Ort.


    Nachtrag: bei der parallel laufenden Spendenaktion zugunsten der Asylsuchenden kam eine Summe von 800 Euro zusammen, welche durch Pirnas Oberbürgermeister Peter Hanke an die „AG Asylsuchende“ übergeben wurde. Das Geld soll kurzfristig investiert werden: in Deutschunterricht und Schulmaterialien für die Asylsuchenden im Landkreis.

    Verweise zum Thema

  • Oben etwas länger?

    Der Stuhl. Der Umhang. „Oben etwas länger?“

    „Jo. Und alles andere schön kurz. Einen zornigen Fasson bitte.“

    Weiterer Worte bedarf es nicht. Irfan startet die Maschine und legt los – ganze neun Minuten später dreht er mich bereits wieder aus dem voluminösen Friseursessel heraus – der Nächste bitte …

    Der Meister stammt aus der Türkei und beherrscht sein Handwerk. Den kleinen Salon (Damen und Herren) betreibt er mit seiner Frau Heike schon seit mehr als fünf Jahren. Trockenhaarschnitt und Rasur (incl. Flammen der Ohren, Gesichtsbehandlung etc.) sind bei ihm für 24,00 Euro zu haben. Damit liegt er etwas über dem Angebot Hüsseins, was wohl der Region geschuldet ist (die Landeshauptstadt, die vielen Leuchttürme – Sie wissen schon). Doch wie auch immer – das passt so: ich habe vor Ort nach einer Alternative gesucht und diese nun gefunden.

    Salon Alanya: Rothenburger Str. 22 in Dresden, täglich (außer Sonntag) ab 10.00 Uhr.

  • Pirna: Vortrag zum BGE

    Ein Veranstaltungshinweis für Pirna: am kommenden Freitag, dem 26.10. um 18.00 Uhr, findet in der K2 Kulturkiste eine Diskussion zum Bedingungslosen Grundeinkommen statt.

    Ein Grundeinkommen ist kein sozialpolitisches Projekt, welches versucht, Marktdefekte zu reparieren. Es ist ein Projekt für mehr Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Es weist über die bestehende Gesellschaft hinaus. Denn es gibt schlicht und ergreifend keine Bedingung für den Bezug des Grundeinkommens. Dadurch unterscheidet sich ein Grundeinkommen von einer Grund- oder Mindestsicherung. Doch wie kann dies gehen und wer soll es bezahlen?

    Referent ist Roland Blaschke, seines Zeichens Mitglied im NetzwerkRat und Mitbegründer des Deutschen Netzwerkes Grundeinkommen. (via)

  • Sorgenkatze Motte

    Das Spitzohr hat sich an der linken Vorderpfote verletzt. Ein ordentlicher Schnitt, der nicht bis auf den Knochen geht, aber im Sehnenbereich für allerhand Ungemach sorgt. Wie es dazu kam, weiß niemand, und wie gehabt verweigert die Katz auch jedwede Aussage zum Geschehen.

    Die Wunde wurde mit diversen Tinkturen versorgt und anschließend geklammert, spaßenshalber wurde auch zweimal ein kurzweiliger Verband angelegt. Dazu gibt es diverse Injektionen: Antibiotika und Vitamin-Aufbau-Spritzen. Und immerhin: seit gestern wird die verletzte Pfote erstmalig wieder vorsichtig gebraucht, von Tag zu Tag geht es nun ein wenig besser und den Kratzbaum einen Meter höher hinauf …

    Wir sind sehr froh darüber und hoffen, das Katzentier bald wieder in sein gewohntes Revier entlassen zu können.

  • Kunstverein Pirna ist insolvent

    Ich habe mich schon einige Tage gefragt, was denn hier im Argen liegt: stets ist die Pforte zur Stadtgalerie geschlossen, es liegen keine Flyer aus und es wird auch keine aktuelle Ausstellung beworben.

    Die Antwort fand sich in der heutigen Lokalpresse (wird wegen LSR nicht mehr verlinkt) und besagt, dass der Kunstverein Pirna beim Landgericht Dresden Insolvenz angemeldet hat. Die Stadtgalerie in der Schmiedestraße bleibt also bis auf weiteres geschlossen. Eigentlicher Grund für die Zahlungsschwierigkeiten (dem Vernehmen nach geht es um 80 000 ausstehende Euro, die als Zins und Tilgung der für den Erwerb des Hauses in der Schmiedestraße kreditgebenden Sparkasse Dresden zustehen) ist der Wegfall von Fördermitteln, welche nach dem neuen Statut des mit dem Elbtal vereinigten Kulturraumes nicht mehr für „vermögensaufbauende Vorhaben“ – was in diesem Falle den Erwerb der Immobilie meint – vergeben werden dürfen. Eine Lösung dieses „Fördermittel-Problems“ wurde bis dato nicht gefunden.

    Der Verein steht nun also vor der endgültigen Pleite, es sei denn, es fände sich ein gut betuchter Freund der Kunst, welcher das Domizil übernimmt und dem Verein weiterhin zur Miete überlässt … Momentan liegt allerdings kein Angebot vor, und auch die Stadt Pirna hält sich zum Thema leider sehr bedeckt und verweist auf eine fehlende „konzeptionelle Zielvorstellung“ des Vereins.

    Wie auch immer – ich halte diese Situation für äußerst bedauerlich. Nach Angaben des Vereins haben sich immerhin 2000 Menschen im Jahr die (stets eintrittsfreien!) Ausstellungen angesehen. Namhafte Künstler von auswärts als auch aus Pirna (Hernando Leon) fanden hier die Gelegenheit, im angemessenen Ambiente ihre Werke zu präsentieren. Von daher wäre das endgültige Aus für Verein und Galerie wohl mehr als bedauerlich …

  • Scheunenhof-Einkaufszentrum erneut vor dem Aus

    Pirna: das geplante Einkaufszentrum auf dem Scheunenhof-Areal wird wohl vorerst nicht kommen. Laut Informationen der Sächsischen Zeitung vom heutigen Tage (wird wegen des kommenden Leistungsschutzrechtes nicht mehr verlinkt) hat der Architekt die Zusammenarbeit mit dem Investor gekündigt.

    Obwohl schon im vergangenen Jahr beschlossen, ist es bis heute zu keinem Vertragsabschluss zwischen Stadt und Investor (Edeka) gekommen. Ob dies tatsächlich an den von Edeka gewünschten, über das vereinbarte Maß hinausgehenden Modifizierungen liegt, kann ich nicht beurteilen. Aber sei’s drum – der Architekt zog die Reißleine und damit scheint das unselige Projekt nun zum neuerlichen Scheitern verurteilt.

    Mein Bedauern hält sich angesichts dessen jedoch in Grenzen.

    Als ein Freund der Pirnaer Altstadt mit den zahlreichen, kleinen Geschäften in ihren Gassen lehne ich solch einen Konsumtempel im Stadtzentrum rundheraus ab. Schauen wir doch in die nur wenige Kilometer entfernte Landeshauptstadt – hier habe ich das Elend beinahe täglich vor Augen: riesige, potthässliche Zweckbauten, in denen die immer gleichen Handelsketten in stereotypen Passagen ihren Ramsch und Plunder unter’s Volk bringen (oder es zumindest versuchen) …

    Ich denke, Pirna’s Altstadt kommt sehr gut ohne solch einen Klotz der Unkultur aus und hoffe zudem, dass derlei Ungemach uns auf lange Zeit verschonen möge.

  • Der Schlossberghang ist fertig

    Die Umgestaltung des (südwestlichen) Schlossberghanges Pirna gilt nun offiziell als abgeschlossen. Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos) und Vize-Landrat Peter Darmstadt (CDU) haben gestern nachmittag den Hang – mit Treppe (neu gepflanzte Lindenallee incl.), neu gestalteten Wegen und den Terassen-Gärten – feierlich und in Gänze der öffentlichen Nutzung übergeben. Somit kann der Besuch der Altstadt (nebst Schlossberg und Schloss) nun also uneingeschränkt empfohlen werden.

    Siehe auch: Stadtseitiger Teil des Schlossberghanges komplett fertig – OB Hanke: „Im Herzen unserer Stadt ist ein kleines Paradies entstanden“ (Presseinfo der Stadt Pirna)

  • Liebe ist für alle da!

    Unter diesem Motto haben sich heute nachmittag geschätzte 50 Unterstützer/-innen auf dem Marktplatz zu Pirna getroffen, um ein Zeichen zu setzen – wider eine leider immer noch und allerorten grassierende Homophobie, und gegen die anhaltende Diskriminierung und Ausgrenzung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgendern und intergeschlechtlichen Menschen.

    Getragen wurde diese Auftakt(?)veranstaltung von einem breiten Bündniss aus Grünen, der Linken, der SPD, dem DGB, dem Akubiz e.V. und der Stadtverwaltung Pirna. Applaus dafür!

  • Sommerwirtschaft

    Seit dem vergangenen Wochenende ist der wohl älteste Biergarten Deutschlands wieder geöffnet. Die Sommerwirtschaft an der Schlossschänke hat nun täglich ab 10.00 Uhr und bis in den Herbst hinein geöffnet.

    Mit ihrer exponierten Lage bietet sie allerbeste Aussicht auf die Altstadt und das Elbtal – Besucher der Stadt sollten sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.