Ab und an ein Video, ein gutes Zitat oder einen interessanten Link. Ein wenig tumblr und optisch etwas lebendiger – das hilft gegen die Schreibblockade und vielleicht auch gegen den Novemberblues.
Das will ich, so befehl ich’s, als Grund genügt mein Wille.
Görlitz, das ehemalige Hertie-Kaufhaus. Sie wissen schon: das Glasdach, der Lichthof, freihängende Treppen, aus Echtholz geschnitzte Geländer, himmelhohe Säulen und reich geschmückte Kronleuchter. 1913 wurde es als „Grand Bazar zum Strauß“ nach Plänen des Architekten Carl Schumanns eröffnet. Heute gilt es als das einzige im Originalzustand erhaltene Großkaufhaus früher deutscher Warenhausarchitektur.
Gestern stand geschrieben, dass der Eigentümer das Haus wiederbeleben möchte – ein „Kaufhaus des Ostens“ soll es werden, eine gute Adresse ähnlich dem „KaDeWe“ in Berlin. 20 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme … Schauen wir mal, was daraus wird.
Ich hätte es mir heute gerne einmal von innen angesehen – das Görlitzer Jugendstilkaufhaus – ob seiner einmaligen Architektur. Leider ist es geschlossen und somit nicht begehbar. Damit blieb die Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel … Fortsetzung folgt.
Ich habe gestern einmal – spaßenshalber – den Wahl-O-Mat getestet und fand die freundliche Übernahme desselben durch „Die Partei“ auch prompt und tatsächlich bestätigt …
Unabhängig von dieser superb manipulierten Wahlempfehlung lohnt sich der Blick in das Regierungsprogramm der PARTEI aber durchaus. So scheinen mir die Abschaffung der Sommerzeit, das Fracking von Peter Altmeier oder die Einführung der Faulenquote keinesfalls weit hergeholt und ernsthaft überlegenswert. Auch die Erwägung des Artenschutzes für die Grünen als »FDP des kleinen (dummen) Mannes« gefällt mir sehr wohl. Und dazu das Versprechen, GEZ-Mitarbeiter zukünftig in die Produktion zu stecken! Es dürfte sich einer breiten, Stammesgrenzen überschreitenden Zustimmung erfreuen – gar keine Frage.
Von daher darf man auf das Wahlergebnis der mir überaus sympathischen Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative durchaus gespannt sein …
Danke Wahl-O-Mat, und danke Martin Sonneborn. Es besteht noch Hoffnung für das Abendland.
Zum Zwecke der Information und als Notiz an mich: die Nachsendung der am Urlaubsort vergessenen Hutablage (Laderaumabdeckung) beläuft sich innerhalb Deutschlands – also beispielsweise vom Campingplatz am Königssee bei Berchtesgarden in das heimische Pirna – auf exakte fünfzehn Euro. Auf die Nachsendung zu verzichten und statt dessen einen Neukauf dieses nicht unwichtigen Utensils zu erwägen ist keine Alternative, da sich die Preise beim Toyota Aygo zwischen 30 (gebraucht, mit viel Glück und dann räudig) und ca. 130 Euro (neu) bewegen.
Ihr wisst nun also bescheid. Von nun an bitte immer alles zweimal und in Ruhe durchgehen, bevor ihr fröhlich winkend vom Zeltplatz fahrt.
In Rostock macht derzeit eine bemerkenswerte Fotoausstellung von sich reden …
Das Kulturhistorische Museum der Stadt präsentiert dieser Tage diverse historische Fotografien aus seiner umfangreichen Sammlung. Unter dem Titel „AUF OFFENER STRASSE. ROSTOCKER STADTBILDFOTOGRAFIE DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS“ werden vorwiegend Bilder ausgestellt, die um die Jahrhundertwende herum entstanden und vor allem markante Plätze und Straßenzüge der Hansestadt zeigen.
Im Augenmerk des Betrachters stehen jedoch nicht unbedingt die eigentlichen Motive, sondern die eher unauffälligen und bei der Aufnahme unbemerkten Szenarien am Bildrand und im Hintergrund, sprich die Pferdebahn, das geschäftige Treiben in den Straßen, der stolze Hausbesitzer oder einfach nur neugierige Kinder. Diese Szenen des Alltagslebens von anno dazumal werden explizit unter die Lupe genommen und anschaulich erklärt. Eine sehr gute Idee, die wunderbar umgesetzt wurde.
Somit sei der Besuch dieser schönen Ausstellung (Eintritt frei) allen am Thema Interessierten nachdrücklich empfohlen.
PS: Nettes Schmankerl am Rande – einige Ansichten wurden in 3D erstellt und liefern einen faszinierenden räumlichen Blick auf das historische Stadtbild.
Am vergangenen Donnerstag ist das MS „Georg Büchner“, ehemaliges Fracht- und Ausbildungsschiff der Deutschen Seereederei (DSR), nördlich der Halbinsel Hel (bei Danzig) gesunken – die genauen Umstände sind bis dato nicht bekannt.
Ein kurzer Rückblick: das Schiff lief anno 1950 in Antwerpen vom Stapel und wurde zunächst als Truppentransporter zwischen Belgien und Belgisch-Kongo und Angola eingesetzt. 1967 wurde es dann als Fracht- und Ausbildungsschiff „Georg Büchner“ in den Dienst der DSR übernommen. Im Jahre 1977 erfolgte ein letzter Umbau – hernach diente es ausschließlich als stationäres Ausbildungsschiff der Reederei. Anno 1991 übernahm die Hansestadt Rostock das Schiff und nutzte es als Internat, Hotelschiff und zuletzt als Jugendherberge im Rostocker Stadthafen.
Vor einem halben Jahr wurde bekanntgegeben, dass die „Georg Büchner“ nach Litauen geschleppt und dort verschrottet werden sollte. Ursächlich hierfür war die nicht mehr zu finanzierende Unterhaltung des Schiffes – der Trägerverein „Traditionsschiff Rostock“ hätte fünf Millionen Euro für die notwendige Instandhaltung aufbringen müssen. Damit nahm das Verhängnis seinen Lauf: im Mai dieses Jahres wurde der bestehende Denkmalschutz seitens der Stadt Rostock aufgehoben, und am 30. Mai nahm der polnische Schlepper AJAKS das Schiff an den Haken, um es nach Klaipeda zu schleppen.
Der weitere Ablauf des Geschehens wird von den polnischen Behörden untersucht, die genaue Ursache, welche zum Untergang geführt hat, ist nach wie vor unklar. Das Schiff soll sich plötzlich zur Seite geneigt haben (es lief bereits mit leichter Steuerbord-Schlagseite aus), um 18:54 Uhr informierte die AJAKS die polnische Küstenwache über die enorme Schlagseite. 19:53 Uhr wurde die Verbindung zum Schlepper endgültig gelöst, eine halbe Stunde darauf war von der „Georg Büchner“ nichts mehr zu sehen (Menschen waren nicht an Bord).
Der Untergang des Schiffes wirft zahlreiche Fragen auf, und den Spekulationen – etwa um einen klassischen Fall von Versicherungsbetrug – sind Tür und Tor geöffnet. Fakt ist, dass die Versicherungssumme ein Vielfaches des Kaufpreises beträgt – ein Schelm, der Arges dabei denkt. Wir dürfen also gespannt sein, ob die Ursache zum Untergang der „Georg Bücher“ jemals und zur Gänze geklärt werden wird …
Warum ich darüber schreibe? Nun, Stammleser_innen werden sich erinnern: der mensch ist in seinem früheren Leben diverse Jahre zur See gefahren. Und genau vor 30 Jahren habe ich auf exakt diesem Schiff meine seemännische Grundausbildung gemacht und erinnere mich sehr gerne daran … So weit, so gut. Ich werde es erwähnen, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben.
Eine Woche in der türkischen Metropole, ein kurze Auszeit vom täglichen Einerlei. Istanbul stand für uns schon lange auf der Agenda. Die Jahrtausende alte Geschichte der Stadt, ihre exponierte Lage auf zwei Kontinenten, das Goldenene Horn, das Marmarameer und der Bosporus sowieso – allesamt gute Gründe für einen nachhaltigen Besuch.
Wir haben ein kleines Hotel in der Altstadt gefunden, unweit des Bahnhofs Istanbul Sirkeci (ehemals die Endstation des Orient-Express‘) und nur sieben Minuten von der Galata-Brücke entfernt. Und natürlich haben wir uns vieles von dem angesehen, was man auch gesehen haben sollte – wenn der mensch dann einmal vor Ort ist. Das historische Zentrum zählt ganz klar dazu: die Hagia Sophia natürlich, die berühmte Sultan-Ahmed-Moschee sowie die nach langer Restaurierung wieder geöffnete Süleymaniye-Moschee, die Cisterna Basilica und der Topkapı-Palast sind quasi Pflichtprogramm. Wir sind auf dem Bosporus bis an dessen Mündung gefahren, haben einen Blick auf das Schwarze Meer werfen können und ein viele hundert Jahre altes Hamam besucht. Zumeist sind wir per pedes durch die Gassen und an den Ufern entlang gestreift, nur einige wenige Male nahmen wir dann doch die Straßenbahn und zollten somit dem zum großen Teil chaotischen Verkehr Tribut.
Im Fazit lässt sich sagen, dass es eine gute und hoch interessante Woche war. Auch Klärchen meinte es gut mit uns – der Frühling ist eine gute Reisezeit für Istanbul, und wir hatten überwiegend sonnige Tage um die 20 Grad Celsius. So viel fürs Erste …
Ich werde in den kommenden Wochen auf das Eine oder Andere noch zu sprechen kommen.
Eine Initiative für bewusstes Leben und Glücksbesinnung: das Ministerium für Glück und Wohlbefinden. Nun ja. Ein Blumentopf ist damit wohl nicht zu gewinnen – geschweige denn ein schneller Wandel, wie wir ihn brauchen.
Aber gut, es möge sich ein jeder selbst sein Urteil bilden.
Der Mann gastierte jüngst in Dresden. Am vergangenen Dienstag also. Mit „Meister Yodas Ende“, und vor ausverkauftem Großem Haus. Ich hatte das ausgesprochene Vergnügen, dabei zu sein.
Ein Garderobenständer, drei Jacken und drei Alter Egos. Lothar Dombrowski, Oberstleutnant Sanftleben und der Rentner August (SPD). Georg Schramm verkörpert sie alle und erklärt uns die Welt. Spricht von Demenz und Pflege, von Mikrowellen-Kanonen, von Eigenblutvergießen und der arabischen Revolution. Und dass wir die Ehefrau doch besser daheim (was jetzt den Schrebergarten meint), an ihrem Lieblingsplatz zur ewigen Ruhe betten sollten.
Georg Schramm ist nicht nur einer der schärfsten Vertreter des politischen Kabaretts – er ist der Beste. Für mich, und für viele andere auch. Er ist so gut, dass ich ihn gerne als Bundespräsidenten hätte. Mindestens. Und einige andere auch.
Gelacht wurde auch an diesem Abend. Gelegentlich. Es blieb einem zu oft im Halse stecken, dieses unangemessen glückselige, aufatmende Gelächter. Alles nur Spass? Mitnichten. Zu bitter die Erläuterungen zu Politik und Wirtschaft, zu einfach der erklärte Zusammenhang von Macht und Markt. Das ist kein Kabarett mehr, das ist politische Aufklärung. Weghören geht gar nicht. Die drei Affen, Sie wissen schon. Für diejenigen, die es immer noch nicht begriffen haben. Und für uns, die wir schon bereit stehen, sowieso. Es riecht nach Aufstand, wenn Georg Schramm auftritt, und das ist gut so. Danke dafür.
Ihr solltet euch beeilen, wenn ihr diesen unseren Mann noch einmal live sehen wollt: Ende 2013 – mit seinem 25-jährigen Bühnenjubiläum – wird er seine Tournee als Solo-Kabarettist beenden. Termine finden sich hier.
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