Rappelsnut

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Pirna: Brunnen-Erinnerungskultur und mehr

Nur ein paar kurze Anmerkungen – was jetzt Pirna und die letzten Wochen meint. Also das, was fertig ist und das, was begonnen wurde. Und was mich interessiert – denn natürlich ist alles, was hier berichtet wird, als streng subjektiv zu betrachten. Einiges wurde hier ja auch schon erwähnt.

Zuerst soll die Fertigstellung des historischen Treppenaufgangs zum Schloss Sonnenstein erwähnt sein. Schon Ende Juni wurde der Abschnitt des nördlichen Schlossberghanges übergeben: Stützmauern, Treppenstufen und die alte Stadtmauer wurden restauriert bzw. neu gesetzt. Es gibt somit einen weiteren, ansehnlichen Aufgang aus der Altstadt zum Sonnenstein, der sich in das Ensemble von Terrassengärten und Aussichtspunkten am Schlossberg gut einfügt. Dazu muss auch der nun wieder gefüllte Brunnentrog in der Holdergasse, am Fuße eben dieser Treppe, erwähnt werden, dessen Wasserleitung im Zuge der Arbeiten gleich mit erneuert wurde.


Bereits seit Mitte Juli sprudelt auch das neue Fontänenfeld am Friedenspark. Es ist Teil der Neugestaltung des bis dato arg vernachlässigten Parks in der Innenstadt und findet eine meines Erachtens deutlich sichtbare Akzeptanz. Die bunte LED-Beleuchtung der Wasserspiele ist natürlich Geschmackssache, verstärkt aber die Anziehungskraft auf die spielenden Kinder enorm. Und das ist dann wieder gut so.


Nicht allzuweit entfernt findet sich nun die riesige Grube, die für den Baubeginn am künftigen Scheunenhofcenter steht. Dieses wird nun mit reichlich Verzug und in einer abgespeckten Variante errichtet. Ich sehe das Ganze durchaus skeptisch, gerade mit dem Blick auf den ohnehin schon hohen Leerstand in den Altstadt-Gassen – die Einzelhändler sind wahrlich nicht zu beneiden.


Nicht unerwähnt bleiben soll auch der symbolische Spatenstich an der Südumfahrung. Die Bauarbeiten haben inzwischen längst begonnen, zuerst wird wohl die Brücke über das Seidewitztal errichtet.


Zuletzt soll noch ein weiterer Brunnen erwähnt sein, dem nun späte Ehre zuteil wird. Bauarbeiter haben im vergangenen Sommer – bei der Sanierung der Dohnaischen Straße – einen intakten historischen Brunnen aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Das Rathaus war von dieser Entdeckung wohl arg überrascht und ein wenig überfordert.

Es ließ den Brunnen schnell mit einer zähflüssigen Masse verfüllen – wohl um den Bauablauf nicht weiter zu stören. Die Verwaltung hatte jedoch nicht mit dem Unmut und Zorn der Pirnaer gerechnet, die den wiederentdeckten Brunnen nun sichtbar erhalten haben wollten. Als Kompromiss wird jetzt die Lage des Brunnens in der Straßenoberfläche sichtbar gemacht. Ein Ring aus Sandsteinen, ausgefüllt mit schwarzen Granitsteinen, wird in der ursprünglichen Größe des Brunnenlochs verlegt. Später soll eine Tafel Auskunft über den alten Wasserspeicher geben. Ich denke, das kann man so machen.

So Kinners, jetzt wissta Bescheid! Schauen wir mal, wie es hier weitergeht.

  1. Avatar von apfelmann70
    apfelmann70

    Danke für das Update zur Bautätigkeit in Pirna. Was ist denn im Scheunehof so geplant? Steht das Haus noch, in der die Wadenschenke heimisch war? Zur Südumfahrung gibt es auch nicht so rechte Transparenz. Ich bin gespannt wieviel Bäume in der Viehleite oder auf den Kohlberg gerodet werden aber das interessiert glaube ich in Pirna fast keinen. ☹️???? Vor Jahren hat man ja mal eine Lösung mit einer Schwebebahn ? in Betracht gezogen die zwischen Sonnenstein und Altstadt Pendeln sollte (doppeldeutig) aber das ist ja nix mit Autos ?? und da wird immer dicht gemacht. Ach, … ?

    1. Avatar von Rappel

      Im Scheuenhof sollen eine Tiefgarage und ein großer Edeka-Markt entstehen. Dazu kommen ein Textilgeschäft, ein Schuhladen, ein Optiker, eine Apotheke sowie ein Bäcker mit Café. Im Obergeschoß entstehen Praxen, Büros und Wohnungen.

      Von der Wadenschenke habe ich noch nie gehört, wo war die? Und der Kohlberg – der hat nun wirklich gar keine Lobby in Pirna, leider. Aber die Südumfahrung ist ein Muss.

  2. Avatar von apfelmann70
    apfelmann70

    Danke für die Information.
    Die Wadenschänke war auf der Bahnhofstraße eine (eigenwillige) Kneipe, die ein wenig tiefer lag und durch drei Treppen (nach unten) zu erreichen war. Wenn man aus dem Fenster sah, sah man dementsprechend nur die Waden der Vorbeilaufenden Mitbürger und Mitbürgerinnen und so hatte die Kneipe ihren Spitznamen „Wadenschänke“) bekommen. Ich war in den Achzigern mal drin und fand die Gäste sehr interessant.

    1. Avatar von Rappel

      Das ist ja wieder eine sehr schöne Geschichte. Ich werde mal die mir bekannten Pirnaschen Urgesteine befragen, denn wie schon gesagt: Ich hatte leider nicht mehr das Vergnügen. 🙂

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