Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Binsdorf, der Rosenkamm und das Sonnentor

Der Rosenkamm, dieser Gebirgskamm im Böhmischen, muss ab und an einmal besucht werden. Ich nutze den dienstfreien Tag und fuhr hinüber nach Binsdorf (Bynovec), das südlich vom hier erwähnten Arnsdorf (Arnoltice) gelegen und schnell erreicht ist. Vor Ort war es nicht gar so einfach, den Hybriden abzustellen (weil enge Straßen, keine Gehwege und kein Wanderparkplatz). Unweit der kleinen (und weiter unten noch einmal erwähnten) Kapelle ergab sich dann aber doch eine Möglichkeit.

Der Weg zum Rosenkamm, also Richtung Elbtal, ist ausgewiesen. Er verläuft kurz im offenen Gelände und danach im Wald, welcher gestern ein schöner, sonnenlichtdurchfluteter Mischwald war. Mit dem Spálenisko (391 m), einem markanten Aussichtspunkt am Elbhang (mit Sendemast) ist der erste Höhepunkt der Wanderung alsbald erreicht. Von diesem ergibt sich ein bemerkenswerter Ausblick auf den Elbbogen bei Děčín – es galt daher zu verweilen und Ausschau zu halten.

Ich lief dann noch, stetig absteigend, ein gutes Stück weiter Richtung Děčín (exakt bis zur nächsten großen Wegkreuzung noch vor dem Friedhof Ludvíkovice). Hier galt es dem Weg Richtung Norden zu folgen, der stets bergan am Waldrand verläuft. Der Wald verliert allmählich von seinem Liebreiz, Kahlschläge und immens zerfurchte Wege prägen das Landschaftsbild. Nach einem Linksschwenk (grüne Markierung) tauchen dann rechter Hand ein paar Felsen auf. Hier lohnt es sich den ausgewiesenen Abstecher zum zweiten Höhepunkt der Runde, dem Sonnentor, einem versteckt und sehr schön gelegenen Felsentor, zu gehen. Auch dort lässt es sich gut verweilen.

Ein kurzer, steiler Anstieg führt später aus dem Tal hinaus. Zuletzt läuft man auf bequemen Weg zum Ort zurück, mit schönem Blick auf das Dorf, den dahinter liegenden Rosenberg und dem Lausitzer Bergland am Horizont. Wer mag, kann diese kurzweilige Wanderung via komoot nachvollziehen.

Wieder in Binsdorf verweilte ich noch kurz, um dreierlei an Kulturgut in Augenschein zu nehmen: die barocke Dreifaltigkeitskapelle aus dem Jahre 1788, das steinerne Marterl aus dem Jahre 1764 und die Statue Maria Immaculata von 1734, allesamt in gutem Zustand.

Bemerkenswert: Der Wald ist knochentrocken und die lärmende Großstadt war streckenweise nicht zu überhören. Das Dorf ist hübsch anzuschauen, verfügt aber über keine Gastwirtschaft. Es gibt keine Pilze in diesem Jahr und Hofhunde sind grundsätzlich böse. Dann war da noch die freundliche Anwohnerin, die mich darauf hinwies, dass ich vor einem Garagentor nicht parken sollte.

So war das alles, an diesem ersten Montag im Oktober.

Antworten

  1. Avatar von derbaum

    tztz – vor garagentoren parken ;-), knochentrocken kann ich bestätigen, keine pilze auch (heute ein stück weiter NO überprüft). ansonsten danke für kulturgeschichtlich interessante einblicke (einen in die kapelle rein gibts nicht? und noch einen schönen restfeiertag!

    1. Avatar von Rappel

      Das Tor zu den Garagen war ein windschiefer Lattenzaun, den ich nicht für voll genommen habe. 😉

      Und nein, die Kapelle war verschlossen, kein Reinkommen.

      1. Avatar von derbaum

        schade – das mit der kapelle – ich dachte sie hätte vllt. auch nur ein gittertor….

        1. Avatar von Rappel

          In diesem Fall ist es eine Holztür mit Vorhängeschloss.

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