Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Bernhard Aichner: Interview mit einem Mörder

Die Handlung des Romans spielt in unseren Tagen, irgendwo in der österreichischen Provinz. Max Broll ist der Totengräber im Dorf. Ein sympathischer Kauz, der seine Journalistenkarriere zugunsten des Gräberschaufelns aufgegeben hat. Er liebt das Dorfleben, die Kochkünste von Stiefmutter Tilda und seine Sauna, die er sich am Friedhof gebaut hat. Dazu ein gepflegtes Bier und der eine oder andere Schnaps mit Ex-Fußballstar Johann Baroni, dem besten Freund, und die Welt ist in Ordnung.

Das traute Landleben wird jäh gestört, als bei der fröhlichen Eröffnung des neuen Würstelstandes von Baroni ein Schuss fällt und dieser schwer getroffen zu Boden sinkt. Max ist verzweifelt, und während sein Freund im Krankenhaus mit dem Tode ringt, tut er alles, um den vermeintlichen Schützen zu überführen. Denn er allein hat gesehen, wer auf Baroni geschossen hat. Doch niemand glaubt ihm, es gibt keine weiteren Zeugen, kein Motiv und keine Tatwaffe, der Täter scheint unbehelligt zu entkommen. Max beschließt daher, die Sache alleine in die Hand zu nehmen und begibt sich auf die Spur des Mörders …

Bernhard Aichners „Interview mit einem Mörder“ ist bereits der vierte Band der erfolgreichen Krimiserie rund um den Kult-Totengräber Max Broll. Der Autor zieht alle Register und weiß – mit überraschenden Wendungen und den besonderen Charakteren – das Spektakel bravourös auf die Spitze zu treiben. Seine knappe, lakonische Erzählweise gefällt mir sehr, der Mann kommt schnell auf den Punkt. Keine ausschweifenden Belanglosigkeiten, statt dessen Tempo und Spannung. Von daher ist diese Geschichte um den sympathischen Totengräber ein exzellenter Kriminalroman (mit einem überraschend ungewöhnlichen Ende), der meine ausdrückliche Leseempfehlung verdient.


Bernhard Aichner
Interview mit einem Mörder
Ein Max-Broll-Krimi

Erschienen am 20. Juli 2016.
1. Auflage, etwa 320 Seiten.

Haymon Verlag
ISBN: 978-3-7099-7133-8
€ 19,90


Danke für das Rezensionsexemplar – an den Verlag und Juli Zucker von Literaturtest.

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