Reiseschriftsteller Pierre Girard, der Protagonist des Films, bricht aus den Fesseln seines Alltags aus und begibt sich auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die den Zuschauer mitnimmt und zum Nachdenken anregt. Entgegen dem Rat seiner Ärzte und seiner Familie begibt er sich, halbwegs genesen nach einem schweren Unfall (nach einer wilden Partynacht fiel er betrunken vom Balkon mehrere Stockwerke in die Tiefe) auf eine Wanderung durch Frankreich (eine Strecke von gut 1300 km) – wie gehabt auf Schusters Rappen. Unterwegs findet er ab und an Gesellschaft, so wird er mal durch seinen Freund, die Schwester oder auch durch eine Zufallsbekanntschaft begleitet und … Aber schaut bitte selbst.
Der Reisedrama „Auf dem Weg“ von Denis Imbert (frei inspiriert von dem Roman Sur les chemins noirs von Sylvain Tesson) nimmt uns mit auf eine fesselnde Reise durch die Wirren des Lebens und die Abgründe der menschlichen Seele. Mit meisterhafter Regie und einer beeindruckenden Darstellerriege (Jean Dujardin und die zauberhafte Joséphine Japy!) zeichnet Regisseur Denis Imbert ein eindrucksvolles Bild von Selbstfindung, Verlust und der Suche nach dem wahren Ich.
Die visuelle Umsetzung des Films beeindruckt mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und einer eindringlichen Kameraführung. Dazu weiß die stimmungsvolle Musik zu gefallen – womit „Auf dem Weg“ nicht nur visuell besticht, sondern auch akustisch berührt. Ein lobenswertes Gesamtkunstwerk also, so darf man dieses stille Roadmovie nennen. Mit der Erkenntnis: Die Reise zu sich selbst ist oft schmerzhaft, aber sie führt letztendlich zu innerer Stärke und Wachstum. So man sich denn darauf einlassen will …
Ich meine, es lohnt dafür Zeit und Geld zu investieren und ein gutes Kino in der Nähe mit eurem Besuch zu unterstützen – denn Filme werden für das Kino gemacht.
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