Was tun, sprach Zeus … Bis in den späten Vormittag an der Matraze horchen und mit gebotener Ruhe frühstücken – schön und gut, doch dann wird nicht mehr viel. Der geplante Ausflug in die Natur schien ohnehin schwierig zu werden, an diesem sonnigen Pfingstsonntag, an welchem Kind und Kegel auf den Beinen sind.
Eine Alternative musste her, und sie ward gefunden – beim lieben Nachbarn Dr. Baum. Der ist berühmt ob seiner kurzen und knackigen Stippvisiten, Stichwort Schlössersafari und überhaupt. Also ließen wir uns darauf ein und besuchten das vielgelobte Schloss zu Lichtenwalde. Das zu erwartendes Ungemach (sprich Kind und Kegel en masse) nahmen wir mit gebotener Gelassenheit in Kauf.
Am Ende war es gar nicht so schlimm wie befürchtet, die vielen Menschen verteilten sich ganz gut im Gelände. Wir lösten die Tickets für den Park und schritten gemütlich hindurch, schauten dabei auf das, was solch ein Bilderbuch-Schlosspark zu bieten hat: das Schloss mit Kapelle, endlose Sicht- und Wegachsen, diverse Wasserspiele, hohe Hecken und verborgene Winkel mit Ausblick. Flanieren können wir gut, und Bilder knipsen, die alle knipsen, können wir auch.
Das eigentlich Interessante (neben den Ausstellungen im Schloss, für die das Wetter einfach zu schön war) galt jedoch den im Park verteilten Alltagsmenschen die von Alltagsmenschen im Sonntagsstaat betrachtet wurden. Letztere oftmals mit einem Lächeln im Gesicht, denn das klug arrangierte (und inzwischen europaweit bekannte) Figuren-Spektakel hat durchaus Witz und Charme. Die überlebensgroßen Polystyrol-Beton-Konstruktionen (im Durchschnitt ca. 100 Kilogramm schwer) von Christel Lechner waren also, in Summe mit dem bemerkenswert schönen Barock-Ensemble, diesen für uns doch etwas ungewohnten Ausflug allemal wert.
Ihr könnt das so machen, heute oder morgen (die Ausstellung läuft noch bis zum 3. November).
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