Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Victoria

Victoria ist Spanierin und lebt seit drei Monaten in Berlin, sie jobt in einem Bio-Kaffee-Laden. Nach einer Clubnacht trifft sie auf vier junge Männer, die sich ihr als „echte Berliner“ vorstellen. Das Mädchen ist noch neu in der Stadt – neugierig geworden begleitet sie die Jungs weiter durch die Nacht. Smalltalk – man plaudert und scherzt herum. Schließlich kommen sich Victoria und einer der Vier – „Sonne“ – etwas näher. Ihr vorsichtiger Flirt wird jäh unterbrochen, als einer der anderen („Boxer“) zum Aufbruch mahnt. Er schuldet einer Knastbekanntschaft noch einen Gefallen, die zeitnah eingefordert wird. Victoria begleitet die Jungs und wird unverhofft – jetzt als Fahrerin des Fluchtwagens – in einen Banküberfall hineingezogen. Der Überfall glückt, doch das dicke Ende naht und plötzlich geht es um alles oder nichts …

Soweit also die Story, die sich von einer leichten Großstadtromanze zu einem katastrophalen Alptraum entwickelt. Das Besondere an diesem Film ist jedoch, dass er nur aus einer Plansequenz besteht, sprich in einem Rutsch gedreht wurde – mit einer einzigen Kamerasequenz. Das Drehbuch hatte lediglich 12 Seiten, viele Dialoge sind improvisiert und es gibt keinerlei Schnitte. Im Fazit lässt sich sagen: das Experiment ist gelungen, man darf dem Team um Sebastian Schipper gratulieren und den Film als eine technologische (und logistische) Meisterleistung einordnen. Laia Costa und Frederick Lau (um hier lediglich die Protagonisten zu benennen) spielten ihre Rollen authentisch und brilliant, Szenenwechsel und Musik (DJ Kotze und Nils Frahm) sind perfekt abgestimmt – kurzum: hier stimmt alles.

VICTORIA ist ein großartiger, hoch interessanter Film aus deutschen Landen, der das Zeug zum Kultfilm hat.

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